Hintergründe - Abgründe

von Thomas Salvador.

Kennen Sie das? Sie surfen völlig unschuldig vor sich sich hin, auf der Suche nach Relevanz, in der Hoffnung, zwischen den ganzen nicht interessierenden Seiten noch etwas zu entdecken, was für Sie nützlich ist und dann das: Ja, Sie waren "brav" und haben die Grafiken geladen, die Ladezeiten ertragen.

Sie nicken und sagen sich:

"Ja, es gibt außerirdirdisches Leben, wonach suchen die eigentlich alle? Dieser Web-Master hier muss ein Alien sein. Das kann kein Mensch lesen!".

Das Problem

Die Rede ist natürlich von Hintergrundgrafiken. Verstehen Sie mich bitte nicht falsch.

Ich mag manche Hintergründe, aber bitte nicht auf Seiten, die Inhalte enthalten sollen.

Es muss natürlich "cool" sein und "cool" heißt nun einmal 3D. 3D für Arme ist Relief, standardmäßig in Grau, davor Text in Schwarz oder Weiß oder ähnlichem, kurz: unlesbar.

Das sind die Momente, wo ich mir eine zusätzliche Funktion im Kontextmenü wünsche: "Hide this graphic" oder "Unload background" :-) Sie wissen schon, was ich meine.

Extremer sind Steinkacheln.

Eine weitere interessante Variante dieses Hintergrundgrafik-Terrors ist diese:

Linienmuster.

Wirkliche, echte, dünne Linien. Davor eine serifenlose Schrift. Das gibt Störmuster, satt! Das nervt schon nach kurzer Zeit.

Alternativ: Holzmaserung.

Es ist unfaßbar.

Einmal ernsthaft.

Was soll denn das?

Wenn ich in das nächste Buch schaue, dann passiert mir das nicht und nicht, weil die das nicht drucken könnten.

Sondern, weil es Unsinn ist, dem Leser so etwas anzutun.

Selbst im Katalog, wo alles schön bunt ist, was ist da? Der Text ist meist fein säuberlich abgesetzt und problemlos lesbar.

Inhalte gehören auf einfarbigen Hintergrund. Meiner Meinung nach gewinnt das schlichte Weiß. Schwarze oder sonst dunkle Schrift (etwa sehr dunkles Blau). Das gibt genug Kontrast und ist ohne Mühe zu lesen.

Manche bevorzugen es anders herum. Weiß auf Schwarz. Dark Mode.

Bei No-Content-Seiten, etwa bei reiner Navigation, sollte auch dafür gesorgt werden, dass der Hintergrund den Text nicht stören kann. Notfalls den Text hevorheben (fett, größer, ...).

Möglicherweise können Sie auch mit der "Anpassen"-Funktion Ihres Grafikprogramms die Helligkeit des Bildes soweit erhöhen, dass man es zwar erkennen kann, es gleichzeitig das Lesen des Textes aber nicht stört. Es ist ein wenig blöd, wenn da zwar Links sind, ich aber die Bezeichnung nicht entziffern kann.

Lösung

Meine persönliche Regel ist: im Zweifelsfall das Background-Image komplett entfernen.

Sie finden auf meinen Sites praktisch keine Seiten mit Background-Image und die wenigen auch nur, damit ich eine technische Spielerei, die ich gebastelt habe, demonstrieren kann (in der Tat sind es auch alles reine Navigationsseiten).

Sonst ist der Hintergrund in reinstem Weiß. Auf brauchbar.de gibt es übrigens überhaupt keine Hintergrundbilder und ich könnte fast wetten, dass Sie das nicht gestört hat. Vielleicht gerade, weil es keine gibt?

Mögen Ihre Besucher immer alles problemlos lesen können!

"Nicht alles, was möglich ist, sollte auch gemacht werden!"